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Presse
06.10.2013, 21:36 Uhr | Übersicht | Drucken
Brandenburger Feuerwehren verlieren Personal

Potsdam (MOZ) 2012 gab es in Brandenburg noch 42 719 Mitglieder in Freiwilligen Feuerwehren. Zehn Jahre zuvor waren es noch rund 8000 mehr. Innenminister Ralf Holzschuher (SPD) sprach am Freitag von einer beunruhigenden Tendenz, von der niemand wisse, wie sie zu stoppen ist. Besonders an Werktagen, wenn viele Brandenburger zur Arbeit in andere Landesteile oder nach Berlin fahren, sei es mitunter schwierig, die Einsatzstärken zu erreichen. Trotzdem habe noch kein Bürgermeister signalisiert, dass der Brandschutz nicht mehr gewährleistet werden könne, sagte der Innenminister.

 

Auch in den nächsten Jahren sieht Holzschuher die Einsatzfähigkeit der Feuerwehren trotz des Rückgangs der Mitgliederzahlen als gesichert an. Die 103 Stützpunktfeuerwehren hätten sich dabei bewährt. Der Brand- und Katastropheschutzbericht für 2012, der am Freitag in Potsdam vorgestellt wurde, spricht von rund 38 000 Einsätzen im vergangenen Jahr. 2700 Menschen wurden dabei aus gefährlichen Situationen gerettet. Bei 1430 Wohnungsbränden starben im gleichen Zeitraum 14 Menschen. 633 Einsätze galten dem Löschen von Fahrzeugbränden. Als bedenklich wird die steigende Zahl von Fehlalarmen angesehen. Im Jahr 2012 stieg diese Zahl auf 6129 Fälle an – fünf Jahre zuvor waren es 3836 gewesen. Das Innenministerium macht dabei vor allem technische Probleme mit Brandmeldern als häufigste Ursache aus. Gleichzeitig nahmen auch die „böswilligen Alarme“ zu, wie es im Bericht heißt. Ihre Zahl wird für 2012 mit 387 angegeben. Das waren fünfzig mehr als im Jahr zuvor.

Carsten Pranz, zuständiger Referatsleiter im Innenministerium, warnte vor falsch verstandenen Späßen. Ein unnötiger Alarm werde, wenn sich der Verursacher ermitteln lasse, immer streng geahndet. Der Jahresbericht weist starke regionale Unterschiede bei den Mitgliedern von Feuerwehren aus. Die meisten freiwilligen Feuerwehrleute gibt es im Landkreis Dahme-Spreewald mit 4226. Für die einwohnerarme Prignitz werden 3508 Mitglieder angegeben. Die geringsten Mitgliederzahlen weisen die Kreise Barnim mit 1675 und Oberhavel mit 1787 Feuerwehrleuten aus. Ein positiver Trend zeichnet sich bei den Jugendfeuerwehren ab. Dort sanken die Mitgliederzahlen zwar von 2002 (14 449) bis zum Jahr 2007 (10 754). Seitdem verzeichnen die Nachwuchsabteilungen jedoch wieder von Jahr zu Jahr mehr Zulauf. Im vergangenen Jahr waren knapp 12 000 bei Nachwuchsfeuerwehren registriert. Holzschuher kündigte an, die Jugendfeuerwehren weiterhin mit Lotto-Mitteln unterstützen zu wollen. Diese besondere Form des ehrenamtlichen Engagements müsse eine größere gesellschaftliche Würdigung erfahren.






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